Geschmacksmomente » Foodblog, kreativ einfach kochen

24 h in St. Pölten

Unsere Mutter-Sohn-Landeshauptstadttour 2024 nach St. Pölten

Wien – Salzburg – Innsbruck – Bregenz. Wunderschöne Städte entlang einer Zugstrecke. Aber warum steigt eigentlich kaum jemand in St. Pölten, dem Hidden Champion, der Landeshauptstadt von Niederösterreich, aus. 

Ich selbst stamme ja aus einer Stadt, deren Ruf ihr vorauseilt und der kaum jemand eine zweite Chance einräumt. Zu Unrecht, da sich das Stadtbild in den letzten Jahren wirklich um 360 Grad gewandelt hat. So auch die vorgefertigte Meinung all meiner Gesprächspartner:innen, denen ich von unserem Wochenendtrip nach St. Pölten erzählte. 

Bewusst unvoreingenommen, machten wir uns auf die Reise zu unserem Mutter-Sohn-Landeshauptstadtwochenende nach Niederösterreich. Nur kurz zur Erklärung: Mein Sohn darf sich jedes Jahr eine österreichische Landeshauptstadt aussuchen, die wir gemeinsam für 24 Stunden, also zwei Tage inklusive einer Übernachtung, besuchen. Dieses Jahr fiel seine Wahl auf St. Pölten und wir waren sehr gespannt, da wir beide überhaupt kein Bild von dieser Stadt hatten. 

Überraschungen auf voller Länge

Unsere Ankunft am Bahnhof St. Pölten erinnerte mich an Venedig. Vor den Türen wird man direkt von der Stadt in Empfang genommen und ist vom ersten Schritt an mitten drinnen. Auch hier wartet die Fußgängerzone mit all ihren Geschäften gleich über der Straße. Neben den bekannten Marken finden sich kleine Überraschungen wie die liebevoll, skandinavisch eingerichtete Brotmacherei von Paul und Leni. Jeden Freitag verkaufen sie, solange der Vorrat reicht, frisches langzeitgeführtes Sauerteigbrot. In ihrem wunderschönen Shop werden Bäcker:innen fündig. Vom frischen Sauerteig in zwei Varianten, über das richtige Mehl bis hin zum gesamten Brotbackzubehör ist alles dabei. Ansonsten vermitteln sie ihr Wissen in Brotbackkursen und dies ist nur einer der Gründe, warum ich bald wieder nach St. Pölten zurückkehren werde. 

 

     

Weitere Highlights sind auf jeden Fall der Wochenmarkt am Donnerstag und Samstag am Domplatz, das Open-Air-Kino am Rathausplatz, der Kulturbezirk mit seinen Museen und last but not least die öffentlich zugänglichen Viehofner Seen. 

 

Aber alles der Reihe nach: 

  • „In den Wochenmarkt startet man ganz traditionell mit einer Leberkässemmel“, erklärt mir meine einheimische Freundin Daniela lachend. Wem wie uns nicht danach gustert, genießt das Treiben im angrenzenden Kaffeehaus Schubert am Herrenplatz. Dieses begeistert von der Früh weg mit einer großen Frühstücksauswahl, zu Mittag mit einer klassischen Kaffeehauskarte und Mittagsmenüs und am Abend mit Drinks bis 23:00 Uhr. Danach lässt man sich am besten von Locals die besten Stände zeigen und kauft im Vergleich zu manch Wiener Märkten um vieles günstiger ein. „Von Wien sind es eigentlich nur 25 Minuten mit dem Zug zu uns. Da benötigt manch Wiener:in von zu Hause bis zu einem der hippen Wiener Märkte länger. Diesen kurzen Abstecher könnte so manche:r wirklich einmal riskieren und wäre überrascht, wie schnell alles fußläufig erreichbar ist!“

 

     

 

  • Das Open-Air-Kino am Rathausplatz ist genauso spektakulär wie das Kunst- und Kulturangebot der Stadt. An diesem Wochenende fanden Jazzkonzerte in Innenhöfen, ein Weinfestival im Park und das Konzert von Atwenger statt. Bis Oktober 2024 findet ihr noch viele Veranstaltungen im Zuge des Tangente-Festivals für Gegenwartskunst. Alle Informationen zum Festival hier im Überblick: https://www.niederoesterreich.at/tangente-sankt-poelten.

 

  

 

  • Mit meinem Sohn durfte das Haus für Natur natürlich nicht fehlen. Das Museum Niederösterreich teilt sich in das Haus der Geschichte und das Haus für Natur. Unser Fokus lag dieses Mal ganz klar auf den Tieren, obwohl die Geschichtsausstellung mit allen Sonderausstellungen im Schnelldurchlauf sehr beeindruckend war und wir zurückkommen werden. Aber als aktuell ganz frisch zertifizierter Fischer haben ihn die lebendigen Tiere im Haus für Natur viel mehr angesprochen. In drei Stöcken ist das Museum von oben als Gebirgsbach bis ganz unten als Donaufluss mit all seinen Tieren nachempfunden. Durch große Glasscheiben beobachtet man unsere großen, heimischen Fische und ich hoffe, dass ich so einem Tier nicht beim Schwimmen begegne. Unsere heimischen kleinen Reptilien finden genauso Platz wie Insekten und kleine Säugetiere. Der wunderschön bepflanzte, schattige Innenhof lädt ein zum Verweilen und stellt ein Kleinod inmitten der Stadt dar. Kinderspielplatz und Café nicht zu vergessen. Aber zurück bei den Tieren haben uns die Leistungen von Zugvögeln und -tieren beeindruckt und ihr Zugverhalten, dargestellt auf einer überdimensionalen, interaktiven Weltkarte. Ich persönlich musste in der Sonderausstellung „Urlaub am Land“ sehr über die alten Urlaubserinnerungen von anno dazumal schmunzeln, weil dieses wunderbare „Urlaubsgefühl von damals“ heute eine große Sehnsucht für viele darstellt. 

 

   

 

  • Wir haben erfahren, dass St. Pölten im August am schönsten ist und können dieses Gefühl nur bestätigen. Am zweiten Tag radelten wir mit den ganz unkomplizierten „Next-Bikes“ entlang der Traisen zu den Viehofner Seen, 15 Minuten außerhalb des Citycenters. Im Restaurant Seedose sitzt man inmitten des Waldes mit Blick auf den See und genießt die kühle Brise und das leckere Lunchmenü. Von dort geht es direkt zum Boots- und Stand-up Paddle Verleih oder man wandert entlang des Sees zu wunderschönen Grünstreifen, gleich neben dem großzügigen Steg. Das gesamte Areal empfängt einen mit vielen Bäumen und lädt zu einem Spaziergang rund um die drei Seen ein. Herrlich und das kostenlos. Die Next-Bikes stellt man ganz einfach in die Station und bleibt mit 15 Minuten Fahrzeit im kostenlosen 30 Minutenfenster. Retour geht es durch den wunderschön angelegten Sparkassenpark und schon steht man wieder mitten in der Stadt. 

Die Kulinarik

Wer mich gut kennt, weiß, dass ich bei jedem Städtetrip schon vorab sehr genau recherchiere, wohin wir essen gehen und vorab alles reserviere, weil man ansonsten keinen Tisch bekäme. Das Reisen mit meinem Sohn ist diesbezüglich herrlich, weil er mehrmals am Tag, so wie ich, etwas essen kann. Die Empfehlungen der Locals kann ich hier nur wärmsten weiterempfehlen: 

  • Café Schubert am Herrenplatz: Frühstück, Snacks, Torten, Drinks
  • Café Emmi in der Linzer Straße: Frühstück, Patisserie (beliefert das Café Schubert)
  • Pauls Brotmacherei: Am Freitag frisches Sauerteigbrot
  • Vinzenz Pauli: Gastwirtschaft mit tollem Ambiente gleich neben der Mariazellerbahn. Großartige, österreichische Küche, mit den Bikes oder der Bahn ganz einfach zu erreichen. 
  • Seedose: von Vegan, über Schnitzel zur Fischsuppe, alles dabei und das inmitten wunderschöner Natur
  • Wochenmarkt: Donnerstag und Samstag, verkosten und genießen

 

    

 

Übernachten kann man hervorragend im Hotel Graf, gleich neben dem Bahnhof. Wer, wie ich jetzt denkt, schwierige Gegend und Lautstärke, wird eines Besseren belehrt. So eine Stille wie in diesem Zimmer, mit Blick in den Innenhof, habe ich noch nie erlebt. Die Lage ist außerdem perfekt für jede Pause zwischendurch oder die gemütliche Dusche vor dem Abendessen. Die Fahrradstation liegt direkt vor der Türe und durch den Innenhof gelangt man direkt in die Einkaufsstraße, was wiederum bedeutet, dass Einkäufe schnell abgeladen sind. Das Personal ist sehr freundlich und sperrt die Koffer inklusive Wertgegenstände bis zur Abfahrt des Zuges am Abreisetag gerne ein. 

 

  

Die Aussicht genießen vom Flederhaus

Jeder Städtetrip braucht Auszeiten, in denen man kurz die Füße hochlagern kann. Eine luftige Alternative zum Hotelzimmer bietet die Stadt mit dem kostenlosen Aussichtsturm. Ruhe und Erholung mit Panoramablick verspricht das „Flederhaus“ in St. Pölten. Auf einer kleinen Anhöhe, eingerahmt von Bäumen, wartet das vierstöckige Holzhaus auf seine Besucher:innen. In gemütlichen Hängematten lässt man die Seele baumeln und tankt neue Energie für weitere Besichtigungen. 

 

   

 

Zusammenfassend hat St. Pölten wirklich was zu bieten und wir kommen auf jeden Fall zurück, nicht nur wegen eines Besuches im Festspielhaus, dem Haus der Geschichte und den unglaublich guten Desserts in den Cafés, sondern auch wegen eines Brotbackkurses und einem Dinner im Restaurant Aelium. Außerdem habe ich ein paar coole Co-Working-Spaces entdeckt. Wer weiß, wo mich eine Workation einmal hin verschlägt.

 

Werbung: Dieses Wochenende und die vielen Eindrücke verdanken wir der bezahlten Kooperation mit Niederösterreich Werbung. Als ich dieses Jahr Petra im Zuge einer anderen Kooperation kennengelernt habe und ihr von meiner Mutter-Sohn-Tour erzählte, war sie sofort Feuer und Flamme. Gemeinsam erstellten wir einen wunderbaren 24h Plan für meinen Sohn und mich. Der gesamte Ablauf war wunderbar geplant, gebucht und hat perfekt funktioniert. Danke dir dafür. Uns hat es großen Spaß gemacht und wir sind um ein unvergessliches Städtewochenende reicher. 

@visitniederoesterreich, @mostviertel.at, @visitstpoelten