Meine Freundin Bibiana Weber ist zum einen eine ganz besonders talentierte Künstlerin und zum anderen besitzt sie einen wunderschönen Garten. Letztes Jahr haben sie und ihr Mann Charly die Ausbildung als Kräuterpädagogen abgeschlossen. Ihre Abschlussarbeiten bestanden neben einem Herbarium auch aus einem persönlichen Projekt. Bibi hatte versucht, aus Blüten Farbpigmente zu gewinnen und damit unterschiedliche Naturfarben herzustellen. Ihr Mann Charly hatte sich an einer sehr alten Technik versucht und mittels Labkraut einen Schafskäse selbst hergestellt. Diesen hatte er zu Kugeln gerollt und mit frischen Kräutern ummantelt. Beide Projekte beeindruckten die Vortragenden und mich sehr.
Umso größer war meine Freude, als ich bei Ihnen zu einer kleinen Kräuterwanderung in den Garten eingeladen wurde. Charly lässt seit mehr als drei Jahren bestimmte Kräuter bewusst beim Rasenmähen stehen um eine unglaubliche Vielfalt an essbaren Kräutern zu erhalten.
Die meisten Kräuter schmecken sehr intensiv und sollten am Anfang der Saison als Jungpflanzen gepflückt und gegessen werden.
Ausgewachsene Pflanzen können schwer verdaulich werden oder zu intensiv schmecken. Neben den Klassikern wie Gänseblümchen, Löwenzahn und jungen Birkenblättern haben wir auch noch die Vogelmiere, Giersch, Wiesenlabkraut, Goldnessel und Wiesenschaumkraut gefunden.
Zur geschmacklichen Untermalung der vielen intensiven Geschmäcker habe ich eine Gurke in dünne Scheiben geschnitten und einen kleinen Salatkopf unter den Kräutersalat gemischt. Die Erdbeeren und Heidelbeeren verliehen dem Salat noch eine besonders frische Note. Kombiniert mit einem beerigen Dressing stellt der Salat ein Sommerhighlight dar.
Zutaten
- Vogelmiere
- Löwenzahn
- Giersch
- Fetthenne
- Wiesenlabkraut
- Goldnessel
- Taubnessel
- Wiesenschaumkraut
- Gänseblümchen
- Schnittlauchknospen
- Birkenblätter
- 1 Tasse Himbeeren
- 1 Tasse Heidelbeeren
- 1 Gurke
- 1 kleiner Salatkopf
Zutaten Dressing
- 6 Erdbeeren
- 10 Himbeeren
- 3 EL Apfelsaft
- Zitronensaft
Zubereitung
Den Salat waschen, abtropfen lassen und danach in kleine Stücke reißen. Die Gurke schälen und lange Streifen heraus schneiden. So erhält die Gurke die Form von Bandnudeln. Nun die Wildkräuter von den Stielen abzupfen und unter den Salat mischen. Die Beeren waschen und abtropfen lassen. Alle Zutaten auf dem Teller anrichten.
Für das Dressing die Beeren waschen, von den Stielen befreien und in ein Gefäß geben. Den Apfelsaft dazugeben und mit dem Pürierstab gut durchmixen. Die Kräuter schmecken teilweise etwas bitter, daher sollten nur die jungen Kräuter verwendet werden. Das Dressing verleiht dem Salat eine süße Note.
Tipp
Die Kräuter habe ich mit einer professionellen Kräuterexpertin gesammelt. Alleine würde ich die meisten Kräuter leider nicht erkennen. Aber den Löwenzahn, die Gänseblümchen und die Birkenblätter finde sogar ich. Schon mit diesen wenigen Kräutern zaubert ihr eine Abwechslung in jeden Salat.