Ui, wie die Zeit vergeht. Vor knapp einem Jahr war ich bei Susi zum Kochen und Essen eingeladen. Unsere kleine kulinarische Damenrunde hatte sich dem Thema „Wurschten“ verschrieben und wir lernten unter professioneller Anleitung, wie man eine Bratwurst selber zubereitet. Zum anschließenden Essen wurden uns als Vorspeise „Dukkah“, Brot und Olivenöl gereicht. Für mich als Nussallergikerin schrillten leider alle Alarmglocken, als ich die Hauptbestandteile dieser besonderen Nussmischung hörte. Daher konnte ich mir schweren Herzens nur die „Ohhhs“ und „Aaaahhhs“ anhören und musste leider passen. Susi erzählte uns, dass sie dieses Rezept von ihrer letzten Australienreise mitgenommen hatte und es schon mehrmals gekocht hatte.
Seit damals lässt mich dieser Name und die Idee dahinter nicht mehr los. Heute habe ich es endlich geschafft und eine verträgliche Version für mich selbst erfunden. Das Ergebnis ist umwerfend und ich möchte die Mischung über alles Essbare streuen, was mir unter die Finger kommt. Eigentlich ließe es sich auch einfach so essen.
Dukkah stammt aus dem orientalisch-afrikanischen Raum. Bei dieser Mischung werden verschiedene Nusssorten mit Sesam, Kräutern und Salz vermischt. Die Nüsse werden mit dem Messer klein geschnitten, die Kräuter und das grobe Salz im Mörser zerkleinert und untergehoben. Die Nussmischung wird langsam in einer Pfanne geröstet oder im Backrohr für kurze Zeit gebacken. Das Dukkah wird traditionell mit einem Fladenbrot und Olivenöl gegessen oder über Fleisch und Fisch gestreut. Es schmeckt auch herrlich auf einem Brot mit Avocadocreme oder als Crunch über frischen Sommersalaten. In einem verschließbaren Glas hält sich die Mischung über einen längeren Zeitraum.
Lasst euch dieses Geschmackserlebnis nicht entgehen und überrascht auch eure Gäste mit dieser simplen Vorspeise.
Die Zutaten sind frei wählbar. Ich habe bei meinem Rezept die Reste aus dem Gewürzregal verwendet. Traditionell werden Haselnüsse und Pistazien verarbeitet. Diese musste ich leider aufgrund meiner Allergie weglassen.
Zutaten
- 35g Erdnüsse
- 30g Mandelsplitter
- 35g Cashewnüsse
- 20g Sesam
- 2 TL Knoblauchflocken
- 2 TL Kreuzkümmel
- 5 TL Koriander
- 5 TL Fenchel
- 3 getrocknete Chilis
- 3 TL grobes Salz
Zubereitung
Die Erdnüsse schälen und mit den Mandelsplittern und den Cashewnüssen auf ein großes Brett legen. Mit einem großen, scharfen Messer die Nüsse in möglichst kleine Stücke schneiden. Dieser Arbeitsschritt nimmt schon einige Zeit in Anspruch, ich empfinde ihn jedoch als sehr meditativ. Musik sollte beim Kochen nie fehlen. Danach habe ich die Knoblauchflocken, den Kreuzkümmel, den Koriander, den Fenchel, die Chilis und das grobe Salz in meinen Mixer gegeben und alles klein gemixt. Die Kräutermischung in eine große Schüssel füllen und mit der Nussmischung und dem Sesam gut verrühren. Eine große Pfanne erhitzen und die Mischung darin langsam rösten. Ich wurde leider etwas ungeduldig und habe die Pfanne zu sehr erhitzt. Nett formuliert, habe ich dadurch Röstaromen in mein Dukkah bekommen. In Wahrheit habe ich die Mischung gerade noch aus der Pfanne geholt um sie vor dem Verbrennen zu retten. Alternativ kann die Mischung im Backrohr gebacken werden. Wahrscheinlich hat man sie dadurch besser im Auge. Da ich es nicht ausprobiert habe, kann ich euch leider keine Angaben zu Temperatur und Dauer geben.
Das Aroma erfüllt die ganze Wohnung.
Die Nussmischung in ein verschließbares Glas füllen und bei Raumtemperatur aufbewahren. Ich habe die Mischung mit gutem Olivenöl und Brot gegessen sowie ein Hühnerfleisch gebraten und danach in Dukkah gewendet. Unvergesslich gut! Probiert es aus und lasst eurer Phantasie freien Lauf.