Wenn sich Himbeere, Marille und Schokolade guten Tag sagen, entsteht etwas Himmlisches. Einen echten Schokobrownie wollte ich schon immer einmal backen. Vor kurzem hat mir meine Schwiegermutter diese wunderbare Schokoladenversuchung zum Kosten gegeben und ich war hin und weg. Die Marillen und Himbeeren harmonieren so perfekt in diesem Kuchen, dass ich ihn sofort nachbacken musste.
Obwohl mein Sohn den Kuchen mit meiner Schwiegermutter gemeinsam gebacken hatte, wollte ich ihn um neun Uhr doch nicht mehr in der Küche haben und brachte ihn vorweg ins Bett. Die befürchtete Schweinerei blieb aber dann doch nicht aus, weil ich so etwas gerne stellvertretend übernehme.
Es gibt einfach Tage, an denen man es einfach lassen sollte. So einer dürfte gestern gewesen sein. Mir fiel erst nach dem Einschlafen meines Kindes ein, dass doch die Küchenmaschine im Kinderzimmerschrank stand. Das Rezept schlug mir fünf Minuten starkes quirlen mit dem Handmixer vor. Ich bin bei solchen Dingen leider immer sehr ungeduldig und versuche meine Multitaskingfähigkeiten herauszufordern. Dabei fiel mir der Mixer aus der Hand, das Mehl kippte über und ich wurde von oben bis unten mit Teig bekleckert. Um dreiviertelzehn war das Chaos vollbracht. Die passende Küchenbackform wurde nicht gefunden, daher musste eine andere Auflaufform herhalten.
Die Aufgabe: Den Teig darin verteilen, die Marillenhälften und die Himbeeren hineindrücken und irgendwie mit dem Teig bedecken. Anschließend backen und erst danach habe ich erkannt, dass der Teig zu hoch eingefüllt wurde und die angegebenen Abmessungen für die Auflaufform doch vielleicht Sinn gehabt hätten.
Aber diese und andere Katastrophen kennt ihr ja mittlerweile schon von mir beim Backen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, daher wird es auch in Zukunft noch weitere Backversuche in Angriff nehmen.
Falls sich jemand fragt, ob das Fotografieren jedes Mal einfach von der Hand geht, bitte hier entlang: Denn mein Glückslauf ging dann beim Fotografieren am nächsten Tag weiter. Der Reflektor fiel ins Set und zerstörte den schon sehr klebrigen Brownie. Die Sonne rückte im Minuten-Takt weiter in das Set und nach dem Verschieben des Küchentisches, der Vorhänge und der Blumen zum Stabilisieren der Rückwand wurde das Licht auch nicht besser und die Stimmung am Foto katastrophal. Das Set wollte einfach nicht gut aussehen. Bei einer Innentemperatur von 37 Grad habe ich dann beschlossen einen Statistenkuchen zu essen und meinen Sohn abzuholen.
Diese Fotos entstanden dann gemütlich am Abend auf unserem Spielplatz. Das Licht war perfekt und alle Kinder spielten wunderbar mit.
Ab und zu muss man einfach aus einer Situation heraus um danach eine tolle Leistung abliefern zu können. Lasst euch diesen wunderbaren Brownie schmecken.
Zutaten
- 125g Himbeeren
- 6 kleine Marillen
- 100g Zartbitterschokolade
- 80g Mehl
- 20g Kakaopulver
- 1 TL Backpulver
- 5 Eier
- 200g Zucker
- Salz
- 125 ml neutrales Öl
Zubereitung
Die Himbeeren aussortieren. Die Marillen halbieren und entsteinen. Eine Backform (23 x 23 Zentimeter) mit Backpapier auslegen. Das Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze oder 160 Grad Umluft vorheizen. Die Schokolade mit einem großen Messer in Stücke zerschneiden und in einer Metallschüssel über dem Wasserbad schmelzen lassen. Danach etwas überkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Eier, den Zucker und eine Prise Salz mit dem Handmixer für fünf Minuten schaumig schlagen. Das Mehl mit dem Kakaopulver und dem Backpulver verrühren. In die Eischaummassen das Mehlgemisch und die flüssige Schokolade einrühren. Den Teig in die Backform leeren und mit Marillenhälften und den Himbeeren belegen. Auf der mittleren Schien für 27 bis 30 Minuten backen. Den Brownie in der Form komplett auskühlen lassen und danach mit dem Backpapier heraus heben in Quadrate schneiden.
Meine Anmerkungen:
Je nach Größe der Backform variiert die Backzeit. Ich musste meine Brownies um fünf Minuten länger im Backrohr lassen, da die Masse flüssig war nach der angegebenen Zeit.
(Dieses Rezept stammt aus dem Magazin „essen&trinken: Für jeden Tag“ – Ausgabe 08/2015)