Es gibt Gerichte aus der Kindheit, die so positiv im Hinterstübchen verankert sind und man jahrelang selbst nicht gekocht hat. Nun habe ich die Erinnerung und das Rezept dank meinem eigenen Kind wieder ausgegraben. Diese Knödel standen bei uns sehr oft am Tisch. Ich und meine Schulfreundinnen waren so vernarrt in sie, dass wir sie bei meiner Mutter immer wieder „bestellten“: Topfenknödel mit „Erdbeergatsch“ sind bis heute in guter Erinnerung. Ich schätze sie besonders wegen der schnellen und einfachen Zubereitungszeit. Fruchtige Alternativen gibt es nach der Saison und für die Deluxe-Variante für meine zwei Schleckermäuler zuhause kommt ein Stück Schokolade in den Knödel hinein.
Es knödelt seit vielen Hundert Jahren
Die erste Aufzeichnung über Knödel findet man im 13 Jahrhundert in Südtirol. Das Wort Knödel leitet sich von mittelhochdeutsch knode (Knoten) ab. Knödel sind rund (Ausnahme Serviettenknödel, diese werden gewickelt) und kommen in Österreich als Vor-, Haupt- und Nachspeise sowie als Beilage vor. Der Leberknödel ist eine traditionelle Suppeneinlage, Haschee-, Speck- oder Grammelknödel eine beliebte Hauptspeise. Als Beilage verwenden wir gerne Grieß-, Kartoffel- oder Semmelknödel. Und als Nachspeise kommen bei uns gerne Marillen-, Zwetschken oder Topfenknödel auf den Tisch. Die Zubereitung erfolgt entweder durch das Kochen in Suppe oder Salzwasser beziehungsweise durch Backen im Rohr. Mittlerweile werden auch wunderbare Knödelergebnisse im Dampfgarer erzielt.
Ich persönlich genieße Knödel in jeder Form. Dieses Rezept mag ich besonders, weil es für eine Nachspeise sehr flott geht.
Kleine Knödeltiger
Die kleine Besonderheit bei diesem Blogbeitrag ist, dass ich ihn einer lieben Freundin widme, die bis heute von den Topfenknödeln meiner Mutter schwärmt und sich das Gericht immer wünscht, wenn sie mich besucht. Heute ist ihr kleiner Sohn auf die Welt gekommen. Auch wenn das Rezept erst in einem Jahr zum Einsatz kommt, ich weiß, du wirst es lieben. Herzlich Willkommen kleiner neuer Erdenbürger. Du hast dir großartige Eltern ausgesucht und wir freuen uns, dich bald kennen zu lernen und unsere Knödelliebe teilen zu können.
Zutaten Topfenknödel
- 250 g Topfen, lactosefrei (Quark)
- 1 Ei
- 2 EL Semmelbröseln
- 3 EL Mehl griffig
- 1 EL Grieß fein
- 1 Prise Salz
Zutaten Bröseln
- 30 g Butter, lactosefrei
- 60 g Semmelbröseln
- 3 schwache EL brauner Zucker
- 1 Msp Zimt
Zutaten Zwetschkenröster
- 0,5 kg Zwetschken
- 3 EL brauner Zucker
Zubereitung
Für den Zwetschkenröster das Obst waschen, entkernen und vierteln. In einen Topf füllen, mit dem Zucker bestreuen und durchmischen. Danach für 30 Minuten rasten lassen, bis die Zwetschken etwas Flüssigkeit abgegeben. Nun den Topf erhitzen und für eine Stunde mit geschlossenem Deckel leicht köcheln lassen.
Für die Topfenknödel alle Zutaten in einer Schüssel vermengen bis eine homogene Masse entsteht. Währenddessen einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen. Die Topfenteigmasse mit einem Eisportionierer ausstechen und die Kugeln in das kochende Wasser lassen; für zehn Minuten leicht köcheln lassen. Alternativ könnt ihr die Topfenknödel im Dampfgarer machen. Dafür eine löchrige Form buttern und die Knödel darauf setzen. Bei 100 Grad für 14 Minuten garen.
In der Zwischenzeit eine Pfanne erhitzen, Butter schmelzen und Zucker kurz anrösten. Nun Semmelbrösel untermischen und mit Zimt abschmecken; bei schwacher Hitze goldbraun braten.
Die schwimmenden Topfenknödel vorsichtig in die Pfanne heben und in den Bröseln rollen. Mit Staubzucker garnieren. Fertig ist dieser runde Geschmacksmoment.
Tipp
Für den Topfenteig habe ich gehäufte Esslöffel Mehl, Semmelbrösel und Grieß verwendet. Wer diesen etwas flaumiger möchte, verwendet weniger von beiden Zutaten. Probiert es einfach aus.
Alternative
Den goldbraunen Semmelbröseln sind keine Grenzen gesetzt. Normalerweise verwende ich geriebene Braunmandeln anstatt der Semmelbrösel.
Im Sommer verwende ich immer pürierte Erdbeeren alternativ zum Zwetschkenröster.
Für kleine und große Schleckermäuler gibt es noch die Deluxe-Alternative mit einem kleinen Stück Schokolade. Dafür stecke ich ein kleines Stück Schokolade in die Masse in einer Eisportionierform und versuche den Knödel danach noch zu schließen, das heißt, am Schüsselrand nochmals glatt zu streichen.
(Quelle: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Kn%C3%B6del)